Nun wollen wir uns mit den wichtigsten Bestandteilen bzw. Komponenten eines guten Kinderfahrrads und deren Eigenschaften auseinandersetzen. Einige dieser Komponenten und Fahrradteile sollten an keinem sicheren und qualitativen Fahrrad fehlen, da sie nicht selten die Verkehrstauglichkeit und somit die Sicherheit Ihres Kindes nachhaltig erhöhen können.
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Andere Komponenten, wie z.B. der Wimpel, sind nicht obligatorisch, können aber in bestimmten Situationen durchaus die Sicherheit erhöhen und dürfen deswegen ebenfalls zu den sinnvollen Kinderfahrrad-Komponenten gezählt werden. Wenn Sie mehr über die Verkehrssicherheit eines Spiel- bzw. Kinderfahrrades in Erfahrung bringen wollen, empfehlen unser Kapitel über ein verkehrssicheres Fahrrad im Straßenverkehr-Ratgeber. Dort vermitteln wir tiefergehendes Wissen über Sicherheitsaspekte der einzelnen Bestandteile und Zusatz- bzw. Zubehörteile. Dies ist insbesondere beim Kauf von gebrauchten Kinderfahrrädern wichtig, sofern Sie vom Erwerb eines neues Kinderfahrzeuges absehen möchten.
Vorder- und Rücktrittsbremse
Die wichtigste Komponente an jedem Kinderfahrrad sind die Bremsen. Sie sollten darauf achten, dass das Kinderfahrrad eine sogenannte Rücktrittsbremse besitzt, und zwar zusätzlich zur obligatorischen Vorderbremse. Die Rücktrittsbremse ist für Kinder intuitiv und leicht zu bedienen. Die Vorderbremse stellt jedoch die größere Bremskraft zur Verfügung und darf aus diesem Grund selbstverständlich nicht fehlen. Achten Sie bei Vorderbremse vor allem darauf, dass diese leicht zu drücken ist bzw. für (kleine) Kinderhände geeignet ist. Sollte Ihr Kind im Ernstfall nur langsam bremsen können, weil die Vorderbremse zu schwer zu bedienen ist, besteht u.U. höchste Gefahr für Ihr Kind! Seien Sie jedoch nicht besorgt: fast alle namhaften Hersteller erfüllen diese Sicherheitskriterien – dennoch sollten Sie diese Kinderfahrrad-Komponente ausgiebig testen.
Vorder- und Rücklicht
Obwohl beim Kinderfahrrad eine Lichtanlage nicht vorgeschrieben ist und die Rückstrahler und Reflektoren am Kinderfahrrad ausreichend sind, empfehlen wir trotzdem den Einsatz von Vorder- und Rücklicht. Vor allem in der Herbstzeit, wenn es schnell dunkel wird, stellt eine Lichtanlage eine erhebliche Verbesserung der Verkehrssicherheit dar. Sie als Autofahrer wissen ja selbst, wie schwer nichtbeleuchtete Fahrräder in der Dämmerung teilweise auszumachen sind. Obwohl Ihr Kind natürlich nur auf dem Gehweg fahren darf, wird es ab und zu auch zu Straßenüberquerungen kommen. Ein Unfallschwerpunkt stellt hierbei (auch an einer Ampel) das Linksabbiegen von Kraftfahrzeugen dar, die beim Abbiegen heranbrausende Kinder auf ihren Fahrrädern nicht rechtzeitig erkennen. Ein Vorder- und Rücklicht erhöht die Chance beträchtlich, rechtzeitig gesehen zu werden.
Als Lichtanlage kommt zum einen ein Dynamo oder kleine Akkulampen in Betracht. Beide Varianten besitzen Vor- und Nachteile: der Dynamo muss ab und zu neu auf das Rad ausgerichtet werden und stellt vor allem für kleine Kinder einen erhöhten Tretwiderstand dar. Akkulampen hingegen benötigen natürlich eine regelmäßige Wartung. Sie müssen die Lampen von Zeit zu Zeit aufladen, ansonsten geht der erhöhte Sicherheitswert verloren.
Reflektoren
Bei Reflektoren unterscheidet man drei Arten: der weiß bzw. silbern leuchtende vordere Rückstrahler, der rot leuchtende hintere Rückstrahler (eventuell auch ein Großflächenrückstrahler) sowie die gelb reflektierenden Strahler in den Speichen und Pedalen. Durch letztere ist das Kinderfahrrad bei Lichteinfall auch von der Seite erkennbar. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Spiel- oder Kinderfahrrad diese Reflektoren aufweist, da Sie ein Mindestmaß an Sicherheit garantieren. Ohne Reflektoren ist ein Kind auf einem Fahrrad in der Dämmerung – respektive durch die geringe Größe – kaum auszumachen. Aus diesem Grund sollten Sie auch regelmäßig überprüfen, dass die Reflektoren vorhanden und sauber sind. Bei starker Verschmutzung verlieren die Strahler ihre reflektierende Wirkung und werden nutzlos. Reinigen Sie im Bedarfsfall diese Fahrrad-Komponenten mit Wasser oder einem geeigneten Reinigungsmittel.
Kettenschutz
Jedes Kinderfahrrad sollte einen Kettenschutz aufweisen, damit sich Ihr Kind nicht in den Zahnrädern und/oder der Kette verfängt und es zum Sturz oder gar schlimmeren Verletzungen kommen kann. Sollte Ihr Kind häufig auch bei Regen oder schlechtem Wetter mit seinem Kinderfahrrad unterwegs sein, ist diese Kinderfahrrad-Komponente schon alleine aufgrund der Sauberkeit von Kleidung zu empfehlen.
Gangschaltung
Eine Gangschaltung macht erst ab einem Jugendfahrrad Sinn. Vor einem 24-26 Zoll Fahrrad sollten Sie diese erst gar nicht in Erwägung ziehen. Kinderfahrräder sollen Ihrem Kind spielerisch den Umgang mit Fahrrädern beibringen. Der Nutzen einer Gangschaltung ist im Vergleich zur erhöhten Komplexität der Bedienung zu vernachlässigen. Vor allem Kleinkinder sind mit einer Gangschaltung nicht selten überfordert oder konzentieren sich während des Fahrens eher auf die Gangschaltung und deren Bedienung statt auf die Umgebung zu achten. Dies kann vor allem im Straßenverkehr schnell zu gefährlichen Situationen führen. Erst wenn Ihr Kind sehr sicher im Umgang mit dem Kinderfahrrad ist, sollten Sie eine Gangschaltung in Erwägung ziehen.
Lenker und Sattel
Diese beiden Komponenten eines Kinderfahrrads sollten verstellbar sein. Da Ihr Kind in sehr jungen Jahren schnell wächst, können Sie mit Hilfe eines verstellbaren Sattels und eines verstellbaren Lenkers die „Lebensdauer“ des Kinderfahrrads erheblich verbessern und Ihrem Kind permanent eine optimale Sitzposition ermöglichen. Dies ist wichtiger, als Sie vielleicht denken!