Kleinkinder sind heutzutage mehr denn je unzähligen Gefahren im Straßenverkehr ausgesetzt. Dies resultiert zum einen aus der schlechten Sichtbarkeit von Kindern – z.B. zwischen Autos – als auch das oft unbedachte und irrationale Verhalten. Vor allem Letzteres ist ein häufiger Unfallgrund, der auch bei Beaufsichtigung durch die Eltern leider nicht vollkommen vermieden werden kann. Kinder besitzen ein eigenes Wahrnehmungsvermögen in jungen Jahren, welches bei weitem nicht so ausgeprägt ist wie bei Erwachsenen.
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Da auf einem Kinderfahrrad die Informationsflut durch die höhere Geschwindigkeit und geringe Kontrolle als zu Fuß zusätzlich erhöht wird, ist es elementar, ein verkehrssicheres Fahrrad zu haben. Doch welche Bestandteile bzw. Komponenten sollte ein verkehrssicheres Kinderfahrrad aufweisen?
Wichtige sicherheitsrelevante Bestandteile und Eigenschaften
Einige Bestandteile sind natürlich gesetzlich vorgeschrieben, andere finden sich an jedem Kinderfahrrad. Doch zur vollkommenen Verkehrssicherheit sind noch viele andere Komponenten sinnvoll bzw. gar notwendig.
- Scheinwerfer (vordere Lichtanlage, hintere Schlussleuchte)
Auch wenn an einem Kinderfahrrad gesetzlich keine Lichtanlagen vorgeschrieben sind, sollten Sie auf diese auf keinen Fall verzichten. Zur Not können Sie in jedem Fachgeschäft nachgerüstet werden. Dabei werden in der Regel kleine batteriebetriebene Leuchten (teilweise LED-Lampen) zum Aufstecken oder festinstallierte Lichtanlagen verwendet. Letztere werden mit einem Dynamo betrieben. Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile: der Dynamo erschwert die Fortbewegung des Kinderfahrrades, während bei aufsteckbaren Varianten nur eine begrenzte Batteriekapazität verfügbar ist. Außerdem darf nicht vergessen werden, diese bei Dämmerung zu installieren. Die hintere Schlussleuchte sollte außerdem am Hinterrad des Kinderfahrrads und nicht an der Gabel für eine bessere Sichtbarkeit montiert sein. - Reflektoren
Ebenso wie Scheinwerfer sollten sowohl vorne als auch hinten Reflektoren installiert sein. Reflektoren sind passiv und reflektieren Licht bei Bestrahlung durch Lichtquellen. Zusätzlich sollten in den Speichen des Vorder- und Hinterrads gelbe Rückstrahler montiert sein. So ist das Kinderfahrrad auch von der Seite in der Dunkelheit sofort zu erkenne. Reflektoren in den Pedalen können ebenfalls sinnvoll sein. - Vorderradfelgen Bremse und Rücktrittsbremse
Ein verkehrssicheres Kinderfahrrad sollte beides aufweisen. Eine höhere Bremskraft besitzt selbstverständlich eine Felgenbremse, jedoch kann – vor allem bei nicht kindgerechter Einstellung der Bremse – ein Kleinkind die Bremse nur unzureichend bzw. nicht mit voller Kraft betätigen. Dieses Problem besteht bei einer Rücktrittsbremse nicht. Hier sollte eine Gefahrenbremsung jederzeit möglich sein. Für Sie als Eltern bedeutet dies, auf das Vorhandensein einer Rücktrittsbremse zu achten und regelmäßig die Leichtgängigkeit der Vorderradfelgenbremse zu überprüfen. - Helltönende Klingel
Eine Klingel sollte ebenfalls an keinem Kinderfahrrad fehlen, da in Gefahrensituationen durch Betätigung auf sich aufmerksam gemacht werden kann. - Kettenschutz
Damit sich Ihr Kind nicht in der Kette verfängt und stürzt, sollte das Zahnrad sowie die Kette durch einen Schutz abgeschirmt sein. Fast jedes Kinderfahrrad verfügt standardgemäß über einen solchen Kettenschutz. - Prallschutz am Lenker
Ein Prallschutz am Lenker kann vor größeren Schäden bei Stürzen und Unfällen schützen. Das Prinzip ist hierbei vergleichbar mit einem Airbag beim Auto, jedoch mit stark abgeschwächter Wirksamkeit. Zusätzliche Polster an den Lenkerenden können ebenfalls präventiv vor Verletzungen schützen.
Ein sehr guter Indikator für die Verkehrssicherheit sind die entsprechenden Prüfsiegel, allen voran das GS-, TÜV- oder CE-Zeichen. Sind diese oder eines vorhanden, können Sie davon ausgehen, dass das Kinderfahrrad strengen Qualitätsprüfungen unterzogen wurde und ein hohes Maß an Sicherheit garantiert wird. Vor allem bei gebrauchten Kinderfahrrädern sollten Sie sehr genau auf sicherheitsrelevante Bestandteile und deren Zustand achten.
Sinnvolle zusätzliche Bestandteile und Eigenschaften
Die folgenden Bestandteile oder Eigenschaften sind nicht vorgeschrieben oder zwingend notwendig für eine hohe Verkehrssicherheit, dennoch sind sie durchaus als sinnvoll zu betrachten und sollten von Ihnen in Erwägung gezogen werden beim Kauf eines neuen Kinderfahrrads.
- Helle und auffällige Farbe
Ein helles Fahrrad mit einer auffälligen Farbe (gelb, rot, neongrün usw.) ist sehr viel leichter zu sehen im Straßenverkehr als dunkles (blau, grau, schwarz usw.). Vor allem Autofahrer können so Ihr Kind in der Dämmerung schneller sehen und rechtzeitig reagieren, falls es zu einer Gefahrensituation kommen sollte. Optimalerweise kleiden Sie Ihr Kind ebenfalls in möglichst hellen Tönen – damit verstärken Sie diesen Effekt zusätzlich. - Tiefer Durchstieg beim Rahmen
Durch einen tiefen Durchstieg können Kinder leichter das Kinderfahrrad besteigen und von diesem schnell wieder absteigen. Dadurch wird zwar lediglich ein besseres Handling des Fahrrads für Kinder erreicht, kann aber auch zu einem erhöhten Kontrollgefühl führen. - Verstellbarer Lenker und Sattel
Kann das Kinderfahrrad optimal an die Größe Ihres Kindes zu jedem Zeitpunkt angepasst werden, können Sie es Ihrem Kind immens vereinfachen, eine gute Kontrolle über das Fahrrad zu erlangen. Auch aus gesundheitlichen Aspekten empfiehlt es sich, regelmäßig die richtige Größe zu überprüfen und gegebenenfalls nach zu justieren. Vor allem in der Wachstumsphase können ungünstige Gelenkbelastungen negative gesundheitliche Folgen evozieren. - Wimpel
Eher ein optisches Gimmick stellt der Sicherheitswimpel dar. Dennoch kann er in grellen bzw. bunten Farben die Sichtbarkeit des Kinderfahrrads positiv beeinflussen.